Gedichte Schreiben

 

Das Gedicht

Ein Gedicht

das keiner liest

das keiner hört

ist tot

Darum schenke du

Leben meinem Gedicht

 

Entgegen

Dem Alter

dem Alleinsein

der Stille im Haus

setz ich mein Gedicht entgegen

Es lehrt mich

dem Leisen

zu lauschen

 

Leben und Liebe

Liebe das Leben

weil die Liebe 

darin wohnt

Lebte die Liebe

nicht im Leben

wäre das Leben

der Liebe des Lebens

nicht wert

 

Abschied und Alter

Schatten

Wenn du alt bist

wächst die Stille um dich her

du hörst die Kinder

auf der Strasse lachen

und siehst in deinem Schoss

die Sonne über dein Hände

weiterwandern

indessen kühl

die Schatten an den Wänden

wachsen

Und du versuchst

in dich gekehrt und still

den Anfang 

mit dem Ende 

zu verknüpfen

 

 

November

Heute legte ich

ein Klagelied

auf meines Liebsten Grab

Doch der Wind

der Wind

erfasste es

und trugs

von Grab

zu Grab

 

Enge

Des Menschen engste Enge

so dacht ich

ist der Sarg

Doch bei Verstand

gelähmt und sprachlos sein

das ist

ENGE

 

Alte Hand

Arme müde Hand

bedeckt mit Altersflecken

du zitterst leise

scheinbar ohne Grund

nichts kannst du mehr fassen

nichts mehr lassen

nichts ist zum Streicheln dir geblieben

als die andre müde Hand

 

Begleitet

Einer geht jetzt

neben mir

ganz nah

ich seh ihn nicht

ich hör ihn nicht

doch weiss ich er ist da

Er lenkt den Schritt

und kennt die Stunde